Cassien um den Jahreswechsel – beim ersten mal ohne Fisch ;)
Nun saßen wir schon 9 Tage und ich war immernoch ohne Fisch. Die letzten Tage unserer first Session am Lac de St. Cassien verliefen auch recht zäh, ständig tröpfelte der Himmel uns die Wassermurmeln auf´s Zelt. Ich musste nachts sogar die Karpfensäcke auf dem Bivy ausbreiten, damit ich bei diesen „Granateneinschlägen“ überhaupt schlafen konnte. Jaja – der Regen unter Bäumen.
Zwischenzeitlich hat auch noch die Hälfte meines Boilievorrats versucht, mittels weißem Kleid dem Abtauchen in den Fluten des Cassien zu entgehen. Wahrscheinlich war den Boilies kalt, sodass sie sich einen wunderschönen weißen Pullover anzogen.
Schick kuschelig…Was tun?? Ich für meinen Teil habe folgende Erfahrungen einmal an der heiligen Acht in Halle gemacht. Damals sind mir auch mitten in der Wildnis die Baits hochgegangen und ich hatte keinerlei Möglichkeiten an frische Boilies zu kommen. Siehe Video, welches folgt… 😉
Ich habe die Boilies, wie an der „Acht“ einfach mit kochendem Wasser übergossen – Zwieboileds – sozusagen. Am Anfang schmerzt das fast noch kochende Wasser beim anschliessenden gründlichen Abwaschen der Boilies. Dann noch gründlich mit dem Wasser des Cassien abgeschreckt und rauf auf die Hängematte. Dazu eignen sich unsere riesigen Karpfensäcke eigentlich, wie man sieht, auch ganz gut.
Diesbezüglich abschliessend sollte ich noch erwähnen, dass derart behandelte Boilies in der Fängigkeit, den wirklich frischen in nichts nachstehen. Die Boilies lagen anschliessend – unter immerwieder kehrendem rein ins Bivy, raus aus´m Bivy – noch zwei Tage zum Trocknen draussen.
Unser Biervorrat war am 3.1. am Ende angekommen und so saßen wir wunderbar auf Patarelle mit Cola. Eine Grenzwertige Erfahrung. Plötzlich hatte man wieder richtig Hunger. Wer soll dass alles nur bezahlen 😉 Mein ebenso plötzlich erwachter Tatendrang, versetzte meinen Header in den Wahn, Stellen von Grund auf neu zu bilden. Am letzten Tag weichte ich unsere drei Weizenmischbrote im cassiengewässerten Karpfensack ein. Anschliessend wrang ich den Brei aus und vermengte ihn mit dem Sand und Lehm auf Patarelle – dem Holländer Platz gegenüber Barrage. Das gab vielleicht ne Wolke, als ich das Zeug langsam und ohne Geräusche im klaren Wasser des Cassien versenkte. Direkt über drei meiner Stellen. Nur die Uferrute in 1,60cm (inzwischen) blieb bei den täglichen 8 Boilies. An diesem Abend hatte ich auch wirklich die ersten eindeutigen Aktivitäten, gekennzeichnet durch in kürzeren Abständen wiederkehrende Piepser meiner TXR.
Wir saßen bei ´ner abendlichen Kartoffelzeit. Da „piepste“ meine Karpfenrute, die auf dem „Private – Plateau“ lag, zwei mal hintereinander – Fallbiss. Ich bin -wie nen Irrer – an die Rute gerannt, den metrigen Hang vor meinem Bivy runter. Dann plötzlich hatte ich die Rute schon in der Hand und sah beim Schulterblick noch den Anschlag. Kurbeln — Kurbeln — Kurbeln…..Ja was denn jetzt? Plötzlich war da doch ein Ruckeln in der Schnur, ok, noch 150m….Den Hang unter Wasser rauf, 50m — aufpassen, der Wald steht unter Wasser…Und dann kam mein erster Fisch aus dem Cassien.
kp kann also nicht sagen, dass er ohne Fisch von Cassien zurückgekommen ist.
petri dank
kp