Catch n´ Release und die Justiz
Da komm ich grade von einer Messe, bei der das „Catch an Release“ mehr als nur begrüßt , ja sogar inoffiziell gefordet ist, springt mir mal wieder ein Onlineartikel einer schweizer Zeitung ins Auge. Was ich dort wieder zu lesen bekam, treibt mir die Wut in den Header. Andreas Berzins fischte im unteren Aaretal, unterhalb des Kraftwerkes Klingnau auf Hecht. Als „Etwas“ an den Haken ging, wusste er noch nicht, welch weitreichende folgen das für ihn haben würde. Er hatte einen Wels mit 1,64m dem Wasser entlocken können. Da ihm der Fisch zu groß zum Verwerten war, lies er ihn nach kurzem Fototermin zurück in die Fluten. Schade, dass er dabei beobachtet wurde. Denn nun droht ihm, immernoch aus Gründen unerschütterlicher Ignornanz seitens der schweizer Behörden, eine saftige Strafe.
Leute, ich frag mich wann(!) wir hier sind??? Werden etwa auch noch glühende Eisenstäbe in menschliches Fleisch gesteckt, oder klärt Fischereiverbandschef Hans Bauchli Probleme aus dem Genre der Fortpflanzung noch mit der Keule? Das Schlimme ist, ich brauch gar nicht über Bauchli meckern, wenn nicht er, dann wärs ein Anderer. Mir geht es aber darum, dass „Catch and Release“ inzwischen weltweit ein teils rechtlich abgesichertes, teils ungeschriebens Gesetz ist. Dringt es vielleicht irgendwann mal in den Köpfen unserer Machthaber durch, dass wir Karpfenangler mit all unserem Tackle, wie Abhakmatte, Klinik und allem Anderen mehr für die Fische tun, als es die Fritzen vom Fischereiverband zugeben wollen. Catch and Release gilt als verpönt. Ja,den Karpfen geht es ja so richtig schlecht, wenn sie sich plötzlich wieder ins Wassser zurückgesetzt fühlen, sie verpilzen, bekommen Maulfäule und kommen für den Rest ihres ab jetzt doch so arg kümmerlichen Lebens nicht mehr mit anderen Karpfen klar. Ab sofort führen sie einen weitreichenden inneren Disput, der sie an den Rand der Existenz führt. Deshalb fängt der geneigte Carphunter (engl. Karpfenangler) auch hin und wieder einen alten Bekannten, ja und auch aus diesem Grunde haben alle größeren Fische aus dem Cassien bsw. schon einen Namen. Die wollen gar nicht mehr leben und gehen deshalb an den Haken. Immer auf der Suche nach einer Keule und einem scharfen Messer. Man,Man,Man, ich fasse es nicht……Ich bin sauer, ICH BIN RICHTIG SAUER….
Trotz aller Probleme, die Andreas Berzins aus der Schweiz nun am Haken hat, sag ich von hier aus mal PETRI HEIL… 😉
Ps.: Letztens hat der Bauer bei uns um´s Eck seine Schweine in den Rattmannsdorfer getrieben. Seither hat der ganze Karpfenbestand die Maul und Klauenseuche. Vielleicht will das Veterinäramt ja jetzt die Karpfen notschlachten….