Den perfekten Boilie gibt es nicht, weil es den perfekten Boilie nicht gibt… Wann immer wir ans Wasser kommen, um auf Karpfen zu angeln – der Jagd nach dem einzigartigsten Moment beim ersten Kaffee des Tages zu frönen – finden wir jedesmal andere Situationen vor. Das fängt schon beim Wetter an, haben wir wärmeres Wetter, sind auch die Wassertemperaturen so hoch, dass wir eine fast „glatte“ Kugel ans Haar unseres Karpfenhakens hängen können. Abhängig von der Jahreszzeit, kann auch der Geschmack der Fische varieren. Im Frühjahr bevorzugen manche Karpfen die Fruchtvariante unserer Boilies, während im Herbst ein wahrer Fressrausch unter Wasser abgeht und die Gelben dann eher auf fischige Baits stehen. Der Winter naht mit seinen klirrekalten zittrigen Griffeln, die unsere Wasser in eine sanfte Toderuhe versetzen. Die Karpfen müssen sich jetzt einen Vorrat an Winterspeck zulegen, da bei Temps unter 12°C der Stoffwechsel der Fische nach unten geht und sie sich nicht oder kaum noch bewegen, um auf Futtersuche zu gehen. Für diesen Überlebenskampf ist der Karpfen durch den hohen Ernergiegehalt (Protein). der Fischboilies gut gewappnet……
Die Jahreszeit
Die klassische Physik sagt uns etwas über die Löslichkeit der Stoffe und deren Verhalten bei unterschiedlichen Temperaturen. Während warmes Wasser den Flavour aus unserem Boilie eher auswäscht, weswegen man auch im Sommer eher die ölige Basis eines Flavour´s bevorzugen sollte, schwämmt kälteres Wasser den Boilie nicht so sehr aus. Daher auch im Winter die Akloholbasis. Im Frühjahr hat es sich gezeigt, das sehr viele Karpfen auf eher herbesüße Aromen stehen, was sich dann etwa Mitte des Jahres ändern kann. Die Karpfen fressen dann mehr süssefischige Boilies. Naja, irgendwie verständlich…ich will auch nicht das ganze Jahr das Gleiche essen. Der Zusatz von Wurmstücken im Frühjahr hat sich als fängig erwiesen…
Die Konsistenz
Ein weiterer Faktor neben der Temperatur des Wasser´s, ist die Konsistenz unseres Boilies, sie beeinflusst nachhaltig das Ausschwämmen des Boilies und damit die Lockwirkung. Das heißt, ein grobporiger Boilie wird schneller „ausgewaschen“ sein als ein feinporiger. Und damit nicht so fängig sein, wie ein feinporiger. Aber immer dran denken, den Boilie den jeweiligen Verhältnissen in Bezug aus Konsistenz und Wassertemperatur anzupassen.
Konservierer, Betain und Co.
Die Verwendung von Konservierer ist im allgemeinen nicht ratsam und ich würde auch nur darauf zurückgreifen, wenn eine längere Session in südlichen Gefilden ansteht. Ansonsten konserviere ich meine Boilies mit Salz. Einfach Boilies in einen großen Eimer und Sals auffüllen, bis der Deckel grad noch passt. Zwei Tage ruhen lassen und die Boilies aussieben. Und keine Angst, die Salzkrute, die die Boilies dann umgibt, löst sich auf und stört überhaupt nicht. Das Salz kann dann wieder verwendet werden. Lactal Bumin und Betain verwende ich persönlich nur wenn ich größere Mengen an Boilies abdrehe, da mein Mix beim trocknen ein wenig zum reißen tendiert.
Mal was Anderes
Durchaus kann man heutzutage die Zutaten beim Tackledealer kaufen oder aber auch mal in den Supermarkt gehen. Eine gut fängige Variante ist die Leberwurst. Prozentual dem Boiliemix beigegeben, ergibt sie einen sehr proteinhaltigen Boilie. Eine weitere Möglichkeit findet man im Schmelzkäse, auch er verbaut sich gut in Boilies. Leute, lasst einfach eurer Phantasie freien Lauf, die Karpfen sind die Schweine des Wassers und damit Allesfresser. Boilies, in denen hauptsächlich Lebensmittel aus´m Supermarkt verbaut sind, stellen eine einzigartige Alternative zum Fertigboilie.
Selektivfischerei auf Karpfen
Es kommt immermal vor, dass man von der jeweiligen Session noch Rester von Boilies übrig hat. Ich hänge sie im Trockennetz auf, damit sie vollkommen austrocknen und somit steinhart werden. Diese Boilies kommen immer dann als Hakenköder zum Einsatz, wenn mir Brassen und Döbelschaften zu sehr auf die Nerven gehen. Diese Art der Selektivfischerei, bringt oftmals sehr große Fische, bem Angeln auf Karpfen. Den Trick hab ich vom Benni von Naturebaits. Danke dafür!!
Die Größe der Boilies
Im Fachhandel sind derzeit 18er,20er,22er,28er und 30er Boilies die gängigsten Größen und auch mit dem Mamutbuilder für Boilies bekommt man solche Kugeln hin. Die Größe der Murmeln passe ich immer den zu erwartenden Fischen an, kenne ich fast ausschliesslich kleinere Fische aus dem Gewässer, dann sollten auch die kleineren Boilies reichen. Mit kleineren Boilies bekommt man auch nen größeren Futterteppich hin. Die Fische sind also vergleichsweise länger beschäftig und bleiben somit auch länger am Platz, als wenn man größere Boilies verwendet. Wie gesagt, vergleichsweise.
Das Füttern
In meinem Hausgewässer, der Saale, macht es sich gut, wenn man zwei bis drei Tage vorher auf ne Strecke von etwa 80m etwa 15kg Boilies „säht“. Einen sehr schönen Beitrag, der mit dem Anfüttern von Karpfen beschäftigt, habe ich auf Karpfen-freund.de gefunden.
tight lines
kp