Silvester am Cassien – ein unvergessliches Erlebnis
Angekommmen am Jahreswechsel erblickten meine Augen auch am Silvestermorgen strahlenden Sonnenschein. Witzig, witzig, die Lieben daheim können sich kaum noch bewegen, weil die Gelenke bei Temps um die -20°C einfrieren und wir saßen fast mit freiem Oberkörper da. Andere Länder – anderes Wetter, oder warn´s die Stitten? Hmm…..
Wir hatten schon seit längerer Zeit drüber spekuliert, zu moven und wir trauten unseren Augen nicht, als die südliche Spitze – also gegenüber von „Table“, frei war.
Wir sahen in diesem Augenblick ein großes weißes Boot die Spitze ansteuern. Doch es fuhr vorbei in Richtung „Sonnenplatz“. Puh…
Flugs hatte Ralf seine Karpfenruten aus den Tiefen des Cassien gekurbelt und sein Sky zusammengebaut, um den Platz für uns zu entern. Er legte grade ab und gab mit dem 44lbs von JRC Vollgas, da drehte das weiße Boot um und kam back. Ich konnte ein irres Wettrennen der beiden Hunter vom Ufer aus verfolgen, aber Ralf trennten gerade einmal 100m vom Sieg. Hatte er doch fast die doppelte Strecke.
Zurück am hiesigen Ufer sagten wir uns – wer weiß wozu es gut ist…
Es blieb uns – bei den Unmengen an Huntern, die den Cassien @sly besuchten – nichts anderes übrig, als weiterhin auf Patarelle auszuharren. Und während Carppicon seine Rods wieder scharf machte, kümmerte auch ich mich darum, frische Boilies für unsere Lieblinge, den Karpfen des Lac de St. Cassien, wieder in seinen Tiefen zu versenken. Nach einer guten Stunde waren auch ich von meinem Plateau in 300m Entfernung wieder ran und wir widmeten uns dem mittäglichen Silvestermahl. Carppicon kreiert jedes Silvester nen wunderbaren – ganz ehrlich, wunderbaren – Kartoffelsalat. Ich bin nicht so der Freund, der kalten Küche, aber danach leckt man sich die Finger ;).
Noch´n paar Würstchen dazu und alles war perfekt. In vollkommener Entspannung verbrachten wir den von der Sonne beschienenen Teil des 31.12.2010 und schauten uns nach dem Abendessen noch Hankock und 10000BC an.
Die Biere und der Hochmoorgeist zollten ihren Tribut und forderten 23.45Uhr eine Pinkelpause. Was für eine Erleichterung und was für eine Überraschung. Ralfs blaue Diode vom SX (die linke Spitze) leuchtete mit ´nem einzelnen Piep. Wir gingen die etwa 12m runter zum Ufer.
Hunters, ihr wisst ja, dass die Schnüre, die ins Wasser gehen immer wie Spinnenbeine aussehen.
Doch Ralfs Spinne war am wandern. Die Schur der Rute, die auf der linken Spitze lag, hatte sich in Richtung „Table“ bewegt. Der Karpfen war im Radius geschwommen, wollte sich heimlich wegschleichen. Carppicon nahm Kontakt auf und schlug drunter. Na jetzt aber beide ins Boot. Mit krummer 3,5lbs Rute drivten wir weiter in Richtung „Table“. Man vergisst in solchen Momenten immer die Zeit und so hörten wir plötzlich nen haufen Knallerei.
„GESUNDES NEUES JAHR“ – unglaublich!!
Kurz drauf kam der Spiegler das erste mal in etwa 15m Entfernung mit dem gesamten Kopf über Wasser. Wow, was für ein Anblick auf dem dunklen nebelzerfaserten Wasser des Cassien. Den kurzen Bootskescher war ich nicht gewohnt und der Karpfen trat nach einem erfolglosem Kescherversuch nochmals kreischend in die Rolle. Darauf war Ralf allerdings vorbereitet und brachte ihn mir wieder über das Netz. UND DRIN….PETRI HEIL….Ich denke es war bis jetzt nicht vielen vergönnt ´nen Carp über zwei Jahre hinweg zu drillen.
Der Blick im Licht der Kopflampe sagte mir 15kg+ voraus. Doch dazu später ;).
Wieder an Land, wurde „Lene“ – der Name soll an Stoppis vor kurzem verstorbene Oma erinnern – in den Sack verfrachtet. Wir nahmen noch einen Erfolgsdrink, genossen die Fat Lady und gingen müde in die Waage über. Der Rest kommt noch……..
tight lines
kp